Vermischtes
Papiertürme
Das Wintersemester 18/19 startete für die Erstsemesterstudierenden des Studiengangs Bauingenieurwesen an der TU Berlin gleich sehr innovativ und zukunftsorientiert. Damit die Ingenieurinnen und Ingenieure der Zukunft für Ihren Alltag in den Planungsbüros, den Laboren und auf Baustellen gerüstet sind, müssen zunächst die theoretischen Grundlagen in Mathematik, Mechanik und anderen Fächern gelegt werden. Für eine gute Abwechslung, durch praktische Rechenübungen und einen historischen Einblick in die Welt des Bauwesens, sorgt das Modul „Grundlagen der Tragwerkslehre“ bei Prof. Mike Schlaich.
Während der Vorlesung schreitet Prof. Schlaich von der Antike bis zur Neuzeit und gibt dabei einen Einblick über die technischen Entdeckungen der Baumeister von früher. Den Studierenden wird aufgezeigt, mit welch einfachen Mitteln früher gebaut wurde und doch monomentale Tragwerke wie das Pantheon oder das Kolosseum in Rom erbaut werden konnten. Mit immer mehr Erfahrungswerten und der stetig steigenden Expertise der Menschheit kam es zur raschen Entwicklung von gotischen Gewölben im Mittelalter, dem Einsatz von Eisen als Baustoff für Gebäude und Brücken bis zu den modernen, schlanken Betonschalen der heutigen Zeit.
Zudem rückt das Thema Nachhaltigkeit immer weiter in den Vordergrund der Lehre. International wird nach neuen Ansätzen und Lösungen für die globale Problematik des Klimawandels geforscht. Mit den Gedanken und der Motivation der nachhaltigen Entwicklungszielen werden die Studierenden an die Erzeugung von Strom durch Solarturmkraftwerke und Aufwindkraftwerke herangeführt. Im Rahmen einer Hausarbeit studierten Sie das statische und dynamische Verhalten der turmartigen Strukturen, deren Wirkungsweise und Ihre Effizienz im Vergleich mit herkömmlichen Kraftwerken.
Im weiteren Verlauf wurde das erlernte Wissen auch gleich angewendet. Die Aufgabe bestand darin einen Turm aus Papier zu bauen, welcher eine Höhe von 70 cm auf einer Grundfläche von Maximal 10 x 10 cm aufstehen durfte. Die Türme wurden in der letzten Vorlesung betrachtet, diskutiert und getestet! Ein Gewicht von 3 kg vertikal oder 0,25 kg horizontal sollte abgetragen werden können.
Großzügig erklärte sich der Ernst & Sohn Verlag bereit, die besten Türme mit Preisen zu belohnen. Die Gewinner wurden Anhand der Effizienz der Tragwerke ausgewählt. Gewonnen haben dann diejenigen, welche mit geringstem Eigengewicht die Anforderungen erfüllten. Die Sieger der Kategorie „Vertikallast“ erhielten das Buch „Schrägkabelbrücken – 40 Jahre Erfahrung weltweit“ von Holger Svensson. In der Kategorie „Horizontallast“ wurde das Buch „Seebrücke“ den Gewinnern überreicht. Weitere Preise gab es für die optische Erscheinung mit dem Buch „Der Turm und die Brücke“, sowie „Faszination Brücken – Baukunst. Technik. Geschichte.“.
An dieser Stelle sei noch einmal dem Ernst & Sohn Verlag herzlich gedankt!