momentum magazin für Bauingenieure präsentiert von Ernst & Sohn
Nachrichten

Studie: Wohnungsnot wächst auch außerhalb der Großstädte

Baustelle für den Wohnungsbau auf dem Gelände vom ehemaligen RAW (Reichsbahnausbesserungswerk) in Potsdam

Baustelle für den Wohnungsbau auf dem Gelände vom ehemaligen RAW (Reichsbahnausbesserungswerk) in Potsdam (Foto: B. W. Schneider)

Wohnungen werden auch außerhalb von Ballungsräumen einer Studie zufolge knapper und teurer. In einem Drittel der regionalen Wohnungsmärkte fehlt Wohnraum, wie das Gutachterinstitut Prognos ermittelt hat. Demnach ist die Situation in 138 Städten und Kreisen problematisch. Selbst für Haushalte mit mittleren Einkommen werde es immer schwieriger, bezahlbare Wohnungen zu finden, heißt es in der Analyse, die Prognos am Donnerstag beim Wohnungsbautag in Berlin vorstellen sollte und der Deutschen Presse-Agentur vorlag. “Das Phänomen des Wohnungsmangels geht dabei deutlich über die Metropolen und Ballungsräume hinaus.”

In Auftrag gegeben hat die Studie das Verbändebündnis Wohnungsbau, zu dem sieben Verbände und Organisationen der Bau- und Immobilienbranche gehören. In den sieben Städten mit besonders angespanntem Wohnungsmarkt – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart – kann sich laut Studie eine Familie mit einem mittlerem Einkommen von 2168 Euro netto weniger als 70 Quadratmeter leisten. Die Experten gehen dabei davon aus, dass eine Familie 35 Prozent des Haushaltseinkommens für die Warmmiete ausgibt. Im Bundesdurchschnitt bekäme man für 759 Euro warm 77 Quadratmeter.

“In vielen Orten können sich selbst Durchschnittsverdiener einen Umzug nicht mehr erlauben. Die Bezahlbarkeit von Wohnraum ist für mehr als die Hälfte der Bevölkerung eine finanzielle Herausforderung», sagte der Chef der Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt, Robert Feiger, der dpa. «Der Wohnungsmangel ist damit in der Mitte der Gesellschaft angekommen.”

Leserkommentare

  1. Marcus Remelius | 23. Juni 2017

    Furchtbar was in Deutschland passiert. Nun sind wir Vermieter in der Pflicht nicht nur renditehungrig ans Geld zu denken, sondern Menschen zu helfen und darauf zu achten, dass ausreichend Platz für Familie zur Verfügung steht, ansonsten endet Deutschland im Chaos und in Unzufriedenheit!

  2. Belisa Kühr | 24. Juni 2017

    Die Gier vieler Vermieter treibt seltsame Blüten. Es ist ihnen egal, woher Rentner oder Alleinerziehende oder auch kranke Menschen das Geld für diese maßlos überteuerten Wohnungen nehmen sollen. Hauptsache, die Rendite stimmt. Das ist menschenunwürdig, was auf dem Wohnungsmarkt passiert.

Schreibe einen Kommentar…

Datum 22. Juni 2017
Autor dpa
Schlagwörter ,
Teilen facebook | twitter | Google+