Vermischtes
Think outside the box – Bauakustische Planung im Gebäudemodell
Bei bauakustischen Untersuchungen wird die Schallübertragung vom Senderaum bzw. Außenbereich zum Empfangsraum berechnet und beurteilt. Von einer Box zur anderen Box. Doch nur selten besteht ein Bauprojekt aus nur zwei Boxen. Es besteht aus vielen Räumen/Boxen. Die reine Box to Box Planung führt zu einer großen Anzahl von einzelnen Modellen, welche aufwändig erstellt und in einem System geordnet werden müssen. All das kostet Zeit und Geld. CadnaB bietet hierfür eine effiziente Lösung.
Gebäudemodell statt Box to Box
In einem Gebäudemodell werden alle Räume erfasst und automatisch die Übertragungssituationen, welche eine gemeinsame Trennfläche beinhalten, erkannt. Durch eine schnelle und einfache Modellierung in CadnaB sowie eine nutzerfreundliche Bedienoberfläche ist innerhalb kürzester Zeit ein Gebäudeplan in ein bauakustisches Gebäudemodell inklusive aller Räume sowie deren Eigenschaften übertragbar (Bild 1).
CadnaB unterstützt den Import von Bitmap- und PDF-Dateien, die komfortabel kalibriert und so den korrekten Dimensionen angepasst werden können. Die so importierten Grundrisse dienen als Vorlage für die Modellierung. Eine 3D-Ansicht, die während der Modellierung simultan angepasst wird, erhöht die Übersichtlichkeit (Bild 2).

Bild 2: 3D-Ansicht eines bauakustischen Gebäudemodells im Modus „Projekt“ (Quelle: DataKustik GmbH)
Durch das Gebäudemodell können Planänderungen schnell umgesetzt und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Schalldämmung geprüft werden. Als Berechnungsmethoden können in CadnaB die ISO 12354 und die DIN 4109 verwendet werden.
Effizientes Arbeiten im Gebäudemodell
Große Effizienzgewinne resultieren aus Funktionen wie der automatischen Stoßstellendetektion oder der automatischen Anforderungsdetektion für die DIN 4109-1 und die DIN 4109-5. Stoßstellentypen werden in Abhängigkeit der Wandgeometrien sowie der ausgewählten Konstruktionen automatisch von CadnaB erkannt und zugewiesen. Anforderungen können neben der automatischen Detektion auch jederzeit über den Anforderungsbrowser festgelegt oder neu definiert werden. Die Auswahl aus verschiedenen Zielgrößen in der Berechnungskonfiguration, gewährt dem Nutzer beispielsweise bei der Berechnungsnorm DIN 4109-2018 und der Anwendung – Luftschallübertragung in Gebäuden – ein flexibles Wechseln zwischen den Zielgrößen R′w, Dn,w und Dn,T,w. Zudem ist eine kombinierte Zielgröße verfügbar, die automatisch zwischen R′w und Dn,w in Abhängigkeit von der Trennfläche (10 m2-Kriterium) unterscheidet und dadurch eine Nachweisführung für das ganze Gebäude nach DIN 4109 erleichtert. Hilfreich sind ebenso die in CadnaB implementierten Bauteilbibliotheken und Datenbanken. Durch ein zusätzliches globales Datenbankmanagement können neu definierte Konstruktionen gespeichert und von unterschiedlichen Rechnern aufgerufen werden. Direkt im Anschluss an die Modellierung, die Konstruktions- sowie die Nutzungsdefinition wird über die Ergebnistabelle eine schnelle und einfache Filterung nach Übertragungssituationen ermöglicht (Bild 3). Beispielsweise ist über die Filterfunktionen die Ausgabe von Werten für den DEGA Schallschutzausweis möglich. Im Ergebnisdialog für eine Übertragungssituation lässt sich das Berechnungsergebnis sowie die Nachweisführung schnell und einfach nachvollziehen (Bild 3). Nach der Auswahl der gewünschten Ergebnisse kann durch einen Klick der Bericht exportiert werden.

Bild 3: Ergebnistabelle für die Trennbauteile einer Wohnung und Ergebnisdialog für eine Übertragungssituation (Quelle: DataKustik GmbH)
Digitalisierung in der Bauakustik
Über die Interopfunktionen, die CadnaB mit den Softwaresystem CadnaA – Schallausbreitung im Freien – und CadnaR – Raumakustik- verbindet, können viele praktische Anwendungsfällen abgedeckt werden. Beispielweise können direkt aus dem Berechnungsmodell von CadnaA Schallpegel an die Fassadenbauteile in CadnaB übergeben werden. Dies ermöglicht eine erleichterte Nachweisführung nach DIN 4109 für die Außenbauteile. Dabei ist eine Zielgröße aus CadnaA, welche aus einer oder aus mehreren unterschiedlichen Lärmarten den maßgeblichen Außenlärmpegel nach DIN 4109 ermitteln kann, von großem Vorteil. Zudem kann CadnaB neben vielen anderen Interopfunktionen zur Verwaltung und Organisation von CadnaR-Modellen für ein ganzes Gebäude verwendet werden.