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Vorschau: Gewölbe im Alten Ägypten. Ursprünge, Entwicklung, Bedeutung und Alternativen
Das pharaonische Ägypten ist nicht bekannt für seine Wölbtechniken. Tatsächlich sind Ziegelgewölbe bereits aus der Bautechnik des frühen 3. Jahrtausends v. Chr. nicht wegzudenken und wurden in den folgenden Jahrhunderten für verschiedenste Aufgaben angewendet. Am Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. wurden sogar ‚echte’ Keilsteingewölbe errichtet. Dennoch war diese Technologie nicht zukunftsweisend für die altägyptische Werksteinarchitektur: Die monumentalen Tempel im Niltal wurden auch in der folgenden Zeit gänzlich ohne Gewölbe errichtet. Selbst riesige Portale mit lichten Weiten von über 7 Metern überspannten die Bauleute bis zum Ende der pharaonischen Kultur mit Steinbalken. Die Gründe dafür sind einerseits in der Formensprache dieser Architektur zu suchen, andererseits in einer gesellschaftlich verwurzelten Bautechnik. Das Beharrungsvermögen dieser technischen Tradition führt wiederum zu beindruckenden Leistungen, aber auch teils zu tragischem Scheitern.
Vortragender: Prof. Dr. Ulrike Fauerbach, Professur für Baugeschichte und Historische Konstruktion OTH Regensburg
Datum, Uhrzeit: Donnerstag, 20. April 2017, 17 Uhr 30
Veranstaltungsort: Deutsches Technikmuseum, Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin, Vortragssaal im 4. Stock
Praktiken und Potenziale von Bautechnikgeschichte
Der Vortrag ist Bestandteil der Reihe “Praktiken und Potenziale von Bautechnikgeschichte” und ist der vierte Beitrag der diesjährigen Reihe „Bautechnik vor der klassischen Antike“, die der Lehrstuhl für Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung der BTU Cottbus-Senftenberg (Ltr.: Prof. Dr.-Ing. Werner Lorenz), der VDI-Arbeitskreis Bautechnik (Ltr.: Dipl.-Ing. Andreas Götze) und der Arbeitskreis Technikgeschichte (Ltr.: Dr.-Ing. Karl-Eugen Kurrer, Dr. Stefan Poser) zusammen mit dem Deutschen Archäologischen Institut, Berlin (Architekturreferat – Prof. Dr.-Ing. Ulrike Wulf-Rheidt) veranstaltet.