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Zum 60. Geburtstag von Ulrich Jäppelt

Ulrich Jäppelt

Ulrich Jäppelt (Foto: Werner Bartsch)

Am 12. Februar 1961 wurde Ulrich ­Jäppelt in Freiburg im Breisgau geboren. Sein Vater, ein promovierter Biologe, war als Dezernatsleiter für die Reinhaltung der Oberflächengewässer in Niedersachsen und der Nordsee zuständig und weckte bei seinem Sohn das Interesse am Bauingenieurwesen. Dieses studierte er dann von 1982 bis 1989 an der Leibniz Universität Hannover mit der Vertiefung Konstruktiver Ingenieurbau und Wasserbau.

Nach Abschluss als Diplom-Ingenieur begann er seine erste Berufstätigkeit im damaligen Ingenieurbüro Windels • Timm • Morgen (WTM) in Hamburg. Entsprechend der seinerzeit im Büro üblichen Einführung in den Bauingenieurberuf bearbeitete er Schal- und Bewehrungspläne für das Heizkraftwerk Tiefstack der HEW (heute Vattenfall). Nach dieser ersten Phase folgte die Erstellung der statischen Berechnungen für das Hanseatic Trade Center am westlichen Ende der Speicherstadt.

Nach zwei Jahren zog es ihn zurück an seine Alma Mater ans Institut für Statik zu Prof. Rothert. Zum Ende seiner Assistentenzeit von 1992 bis 1997 wurde er mit einer Arbeit zum „Beulen versteifter Zylinderschalen“ mit Auszeichnung zum Dr.-Ing. promoviert. Auch während seiner Assistenzzeit wollte er nicht auf den Kontakt zur Praxis verzichten und jobbte als freier Mitarbeiter in zwei Ingenieurbüros.

1998 kam er zu WTM zurück und bearbeitete in einem großen interdisziplinären Team den Masterplan für die neue HafenCity mit dem Schwerpunkt Hochwasserschutz. Dazu gehörte auch die erste hochwassersichere Anbindung des neuen Stadtteils durch die von Prof. Marg (gmp) gestalteten Kibbelstegbrücken. Daneben begleitete er als Tragwerksplaner die Umnutzung eines alten Getreidesilos in ein Studentenwohnheim. Besondere Herausforderungen stellten dabei die komplexen Bauabläufe für das Öffnen der einzelnen Silozellen dar.

Im Zuge der Nachfolge von Rolf Windels wurde er 2001 Partner und Gesellschafter. Schon damals begann er, seinen beruflichen Schwerpunkt auf den kon­struktiven Wasserbau auszurichten und hat diesen Arbeitsbereich seither konsequent weiterverfolgt und ausgebaut. Seine ersten eigenen Akquiseerfolge waren in Bremerhaven die Sanierung der innerstädtischen Hafenbecken, die Mitarbeit beim Entwurf der neuen Kaiserschleuse sowie schließlich der Gewinn des Wettbewerbs für die Brücke über den Alten Hafen.

Parallel dazu intensivierte Ulrich Jäppelt seine Kontakte zu den Hamburger Behörden und Hafenfirmen und führte nach dem Ausscheiden von Günter Timm dessen Engagement für den Hochwasserschutz im Hamburger Hafen durch die Bearbeitung mehrerer Polder fort. Bei einem Küstenschutzprojekt in Scharbeutz gelang es ihm, den 6 km langen konstruktiven Hochwasserschutz so stimmig in die Dünenlandschaft zu inte­grieren, dass die touristische Attraktivität des Orts erhalten geblieben ist.

Auch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) rückte verstärkt in sein Arbeitsfeld und Schleusen am Nord-Ostsee-Kanal, an der Donau, am Main-Donau-Kanal, am Neckar sowie Wehranlagen an der Elbe und der Donau konnten erfolgreich, häufig in ­Arbeitsgemeinschaften mit anderen ­Büros, akquiriert werden. Bei all diesen Projekten handelt es sich um Gesamt­planungen, von der Objekt- über die Tragwerksplanung bis zur Bauüber­wachung. Hafenprojekte in Hamburg, Rostock, Helgoland, Wilhelmshaven und Neustadt sowie ein Trockendock im ­Marinehafen Wilhelmshaven folgten.

Als Wasserbauer reizte Ulrich Jäppelt auch das Feld der Offshore Windanlagen. Mit der GOCert GmbH (German Offshore Certification), einer hundertprozentigen Tochter der WTM Engineers International GmbH, bearbeitete er die Zertifizierung solcher Anlagen und auch die wiederkehrende Prüfung von Offshore Windparks auf hoher See.

Die bereits während seiner Tätigkeit als freier Mitarbeiter im Büro Meyer / Wunstorf entfachte Begeisterung für den Brückenbau fand ihre Fortsetzung. Nach der bereits erwähnten Fußgänger-Drehbrücke in Bremerhaven folgten Aufträge in Hamburg wie die Zustandsbeurteilung der Köhlbrandbrücke, die Ertüchtigung der Reiherstiegklappbrücke und die Waltershofer Brücken.

Auf der Grundlage seiner gewachsenen Erfahrung bei der Tragwerksplanung von Hochbauten wurde Ulrich Jäppelt 2004 als Prüfingenieur für Massiv- und Metallbau anerkannt. Seit 2012 ist er Landesvorsitzender der Prüfingenieure in Hamburg. Auch in seinem Lieblingsfeld Wasserbau ist Ulrich Jäppelt prüfend tätig. Neben mehreren Prüfungen für Schleusen und Wehre der WSV konnte auch ein großer Prüfauftrag in Israel akquiriert werden. Es handelte sich um die unabhängige Prüfung der neuen Hafenanlagen für die Häfen in Ashdod, Haifa und Eilat. Ganz aktuell erhielt WTM mit Partnern aus anderen Büros den Prüfauftrag für die weltweit größte Sparschleuse in Lüneburg.

Bei so viel Wasserbaukompetenz blieb nicht aus, dieses Know-how auch in die neue Planungsmethode BIM einzubringen, und Ulrich Jäppelt arbeitet von Beginn an im Projekt BIM4Infra und dem Nachfolgeprojekt BIM Deutschland mit.

Ehrenamtlich engagiert er sich in zahlreichen berufsständischen Gremien und Normenausschüssen und ist Vorstandsmitglied der Hamburgischen Ingenieurkammer Bau, der Hafentechnischen Gesellschaft und der Bundesvereinigung der Prüfingenieure. Seine Erfahrung teilte er in über 30 Veröffentlichungen seinen Fachkollegen mit.

Trotz dieses großen beruflichen Engagements bleibt ihm Zeit für sein Lieblingshobby, das Segeln. Mit seiner liebevoll gepflegten Oldtimeryacht nimmt er aktiv am Regattageschehen des Freundes­kreises klassischer Yachten teil. Lieber Ulrich, wir, das heißt Deine Kollegen aus der Geschäftsführung, Deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Deine Berufskollegen gratulieren Dir von ganzem Herzen zu Deinem sechzigsten Geburtstag und wünschen Dir weiterhin viel Schaffenskraft und Freude an Deinem schönen Beruf des Bauingenieurs.

 

 

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