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In Deutschland muss niemand wohnungslos sein …
Dass „in Deutschland niemand wohnungslos sein muss“ ist nicht nur eine weitverbreitete und durchaus salonfähige Grundannahme, sondern ebenso Ausdruck von gesellschaftlich hoch-akzeptierter und historisch tief verankerter Diskriminierung. So impliziert sie einerseits eine Schuldzuweisung in Richtung der wohnungslosen Personen und reduziert gleichermaßen die Wohnungslosigkeit auf ein reines Fehlen von Wohnraum. In der Konsequenz dieser vermeintlichen Selbstverschuldung werden alle weiteren Ungleichheiten und Benachteiligungen konsequent damit legitimiert, dass „er es ja anders haben könnte, wenn er nur wollte…“. Der Vortrag soll dahingehend 1.) Wohnungslosigkeit in einer angemesseneren Komplexität, als Verdichtung verschiedener Exklusionen darstellen, um der Frage nachzugehen, inwieweit tatsächlich „niemand wohnungslos sein muss“ und 2.) die Diskriminierung als konstitutives Element der Lebenswelt Wohnungslosigkeit herausarbeiten. Denn wohnungslos zu sein – und das scheint schon fast zynisch – bedeutet im Verlust einer räumlichen Verortung durch eigenen Wohnraum gleichermaßen eine umso statischere Verortung innerhalb des sozialen, hierarchisch geordneten Raumes, die in höchstem Maße folgenreich ist.
Beginn: 10:15 Uhr
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