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Ingenieurkammer Baden-Württemberg: Anwerbung von Ingenieuren im Libanon

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Logo - Ingenieurkammer Baden-Württemberg (Foto: INGBW)

Im Libanon werden künftig systematisch qualifizierte Ingenieure für den baden-württembergischen Arbeitsmarkt angeworben. Ein entsprechendes Projekt unter dem Titel „Engineers for Germany“ der RWTH Aachen mit Unterstützung der Ingenieurkammer Baden-Württemberg (INGBW) ist nun in Beirut gestartet. Ab Mitte März werden dort die ersten 40 libanesischen Ingenieurabsolventen für den deutschen Arbeitsmarkt fit gemacht. 13 von ihnen sollen nach Baden-Württemberg kommen. INGBW-Hauptgeschäftsführer Daniel Sander reiste am 7. März 2015 nach Beirut, um die ersten Bewerber zu treffen.

Langfristig sollen sich in dem im Januar gegründeten „German Academic Development Center (GADC)“ pro Jahr rund 200 ausgebildete Ingenieure aus dem Libanon und der Region auf ein Arbeitsleben in Deutschland vorbereiten können. Rund die Hälfte soll nach Baden-Württemberg vermittelt werden. Das Projekt wurde von der International Academy der RWTH Aachen initiiert und wird unter anderem von der INGBW und der nordrhein-westfälischen Landesregierung unterstützt.

Unter den ersten Projektteilnehmern sind libanesische Ingenieure verschiedener Fachrichtungen mit ausgezeichneter Hochschulausbildung, die Arabisch, Englisch und Französisch sprechen. Das GADC vermittelt ihnen zuerst in Beirut, dann an der RWTH Aachen Deutsch-Intensivkurse, technische Ma-nagementkurse und interkulturelle Trainings. Danach absolvieren sie drei bis fünf Monate lange Praktika in deutschen Unternehmen.

In Baden-Württemberg werden für Anfang September die ersten 13 Ingenieurfachkräfte erwartet. Die Vermittlung übernimmt die Ingenieurkammer Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit Südwestmetall. Ziel ist eine Einstellung der Libanesen am Ende des Praktikums. Der Vorteil des Programms ist, dass die libanesischen Ingenieure auf die Bedürfnisse der Unternehmen vorbereitet werden und sich Unternehmen und Bewerber kennenlernen können.

In Baden-Württemberg fehlen rund 20.000 Ingenieurinnen und Ingenieure aller Fachrichtungen. Vor allem Elektroingenieure, Maschinenbauingenieure und Bauingenieure werden gebraucht. Insbesondere mittelständische Unternehmen außerhalb der Ballungsräume haben Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen.

INGBW-Geschäftsführer Daniel Sander trifft bei seinem Besuch im Libanon zudem Premierminister Tammam Salam und Wirtschaftsminister Alain Hakim sowie Vertreter des Lebanese German Business Council (LGBC), zu dem die INGBW enge Beziehungen pflegt. Anschließend reist er weiter nach Jorda-nien, um eine Kooperation mit der German Jordanian University, mit der Jordanischen Ingenieurkammer sowie der Industrie- und Handelskammer zur Anwerbung von Ingenieurabsolventen anzubahnen.

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Datum 13. März 2015
Autor Ingenieurkammer Baden-Württemberg (INGBW)
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