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Projekte

Neue Zugänge für den U-Bahnhof „Mairie des Lilas“ in Paris

Im Rahmen des Großprojekts Grand Paris, bei dem rund 200 km neue U-Bahnlinien gebaut werden, wird auch die Linie 11 der Pariser U-Bahn um 6 km verlängert und um sechs neue Stationen ergänzt. Im Zuge dieses Teilprojekts erhält die Station „Mairie des Lilas“ zwei neue Zugänge, die unterirdisch angeschlossen werden. Mit der Planung der beiden Zugangspunkte mit Schächten und Tunneln wurde das französische Büro Setec-Terrasol beauftragt.

Bild 1 Adaption einer Pariser U-Bahn-Station

Bild 1 Adaption einer Pariser U-Bahn-Station (Terrasol Setec)

Die Umsetzung des 15 Mio. teuren Projekts soll bei laufendem Betrieb der U-Bahn und des Bahnhofs erfolgen. Um die komplexe Bodenstruktur und die anspruchsvolle Geometrie des 1947 errichteten Bahnhofs mit Stationsröhren, Bahnsteigtunneln und Verteilerebenen sowie die Bebauung an der Oberfläche einzubeziehen, Risiken zu minimieren und das Projektmanagement zu optimieren, führte Setec-Terrasol umfangreiche numerische 3D-Modellierungen durch.

Bild 2. Das Projekt umfasst die Realisierung von zwei neuen Zugängen zur bestehenden Station "Mairie des Lilas" auf der Linie 11 der Pariser Metro. Die Arbeiten betreffen die Realisierung von Schächten von der Oberfläche aus, von denen aus unterirdische Tunnel gegraben werden, um die bestehenden Strukturen (Fahrkartenschalter, Säle, U-Bahn-Station) zu durchqueren und zusätzliche Ausgänge zu schaffen.

Bild 2. Das Projekt umfasst die Realisierung von zwei neuen Zugängen zur bestehenden Station "Mairie des Lilas" auf der Linie 11 der Pariser Metro. Die Arbeiten betreffen die Realisierung von Schächten von der Oberfläche aus, von denen aus unterirdische Tunnel gegraben werden, um die bestehenden Strukturen (Fahrkartenschalter, Säle, U-Bahn-Station) zu durchqueren und zusätzliche Ausgänge zu schaffen. (Terrasol Setec)

Die geologische Aufbau des Untergrunds ist typisch für Paris und besteht aus abwechselnd durchlässigen Schichten (im Wesentlichen Sande und Sandstein) und undurchlässigen Schichten (Mergel und Ton), welche die verschiedenen Grundwasserleiter voneinander trennen. Die geotechnischen Untersuchungen haben geringe Verformungsbeständigkeit und niedrige Scherfestigkeiten ergeben, vor allem in den Tonschichten, in dem der Großteil der Arbeiten stattfindet. Der Grundwasserspiegel liegt rund 5 m unter dem Gelände.

Bild 3. Prinzipielles Zugangsmodell – existierende Strukturen

Bild 3. Prinzipielles Zugangsmodell – existierende Strukturen (Terrasol Setec)

Setec-Terrasol erstellte für jeden Zugangspunkt ein eigenes geotechnisches 3D-Modell und setze dabei auf die Geotechnikanwendung von Bentley, die eine präzise Modellierung der geplanten Arbeiten und der Geometrie der bestehenden Untergrundinfrastruktur ermöglichen. PLAXIS ermöglichte die Simulation verschiedener Bodenschichten und deren Verhalten, sodass Setec-Terrasol die Auswirkungen und Bauphasen der Arbeiten exakt einschätzen konnte. Das automatisierte Raster und die zuverlässigen Berechnungsfunktionen der Software optimierten die Modellierung der komplexen 3D-Geometrie und beschleunigten die Analyse, wodurch die Machbarkeitsstudie innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens abgeschlossen werden konnte. Die geotechnischen 3D-Modelle lieferten Ergebnisse, die nicht nur genauer, sondern auch umfassender im Vergleich zu 2D-Methoden sind, was zum Gesamterfolg des Projekts beitrug.

Bild 4. Zweites Zugangsmodell – existierende Strukturen

Bild 4. Zweites Zugangsmodell – existierende Strukturen (Terrasol Setec)

Durch die Anwendung wurden die Sicherheit des Projekts erhöht und gleichzeitig die Kosten gesenkt. Die Bauarbeiten am Hauptzugang sind im Gange. Mit dem präzisen geotechnischen Analysemodell von PLAXIS als Basis ergeben sich bei den Arbeiten vor Ort gemäß Vorhersage nur geringe Auswirkungen auf die bereits vorhandene unterirdische Infrastruktur sowie eine geringe Senkung an der Oberfläche.

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