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Studienführer Bauwesen: ein Überblick über den Ausbildungsmarkt
Alle Wege führen nach Rom – und sehr viele, mehr als man denken mag, in die Bauwirtschaft. Zahlreiche Studiengänge im Bereich Bauwesen reihen sich mittlerweile in unser Bildungssystem ein. Während das Bauwesen sich damals noch klassisch in das Bauingenieur- und Architekturstudium unterteilen ließ, gibt es heutzutage eine breite Vielfalt von Teilbereichen aus dem Bauingenieur- und Architekturstudium sowie dem Wirtschaftsingenieurwesen, die als einzelne Studiengänge an Universitäten und Fachhochschulen angeboten werden. Statt Breitbandstudium gibt es heute eine breite Palette von Studiengängen mit zum Teil immer mehr Spezialisierung. Welche führen zu welchem Ziel? Die Diversifizierung sorgt nicht nur für eine breitere Auswahl, sondern auch zugleich für mehr Verunsicherung bei Bauaspiranten. Der UBB versucht, Licht ins Dunkel zu bringen und einen Überblick zu verschaffen.
Trend zu mehr Spezialisierung
Die Trendentwicklung zu immer mehr spezialisierten Studiengängen zeichnet sich besonders bei den Fachhochschulen ab. Hier gibt es ein breites Angebot an Bachelor- und Masterstudiengängen im Bereich Bauwesen, die zwar Teilbereiche des klassischen Bauingenieur- oder Architekturstudiums beinhalten, dennoch ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Neben den Fachhochschulen bieten auch zahlreiche Universitäten eine große Anzahl an eigenständigen Studiengängen mit differenzierten Schwerpunkten an. Es kommt noch hinzu, dass zu der großen Auswahl an einzelnen Studiengängen, die Studierenden auch unterschiedliche Akademische Grade erlangen können, was eine Übersicht über die ohnehin schon hohe Vielzahl an unterschiedlichen Studienangeboten noch einmal erschwert. Hierzu zählen zum Beispiel der Bachelor of Science (B. Sc.), Bachelor of Engineering (B. Eng.) oder auch Bachelor of Arts (B. A.).
Durch die geforderte Interdisziplinarität im Bauwesen gibt es neben den oben genannten Studienbereichen auch noch weitere Bereiche wie etwa die Ausbildung zum Vermessungsingenieur bzw. die Studiengänge Geodäsie/Vermessungswesen, welche die Komplexität an Angeboten noch einmal abrunden. Man kann sagen, dass das breite Lehrangebot sehr viele Chancen für die Erlangung individueller Kompetenzen bietet. Wichtig ist hierbei nur, dass man sich im Vorfeld einen genauen Überblick über die Qualifikationsziele der jeweiligen Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten verschafft.
Breite Palette an Abschlüssen
Wer einen Studiengang mit dem Themenschwerpunkt Bau sucht, dem kommen wohl vor allem die Fächer Bauingenieurwesen und Architektur in den Sinn. Eine Betrachtung des Studiengangangebots deutscher Universitäten und Fachhochschulen jedoch zeigt, dass die Vielfalt des Angebots tatsächlich deutlich höher ist. So werden beispielhaft auch die Studiengänge „Bauen im Bestand“, „Baustellenmanagement“ und „Infrastrukturingenieurwesen“ an deutschen Hochschulen gelehrt. Das Angebot ist vielfältig, denn viele Studiengänge stellen eine Spezialisierung der grundlegenden Studiengänge Bauingenieurwesen und Architektur dar. Dies erschwert angehenden Studierenden die Wahl eines geeigneten Studienfachs, zugleich wird es auch für den Arbeitgeber schwerer, die Fähigkeiten der Absolventen abzuschätzen und einzelne Kompetenzbereiche zu erkennen.
Unterschiedliche akademische Grade werden teils für gleich- oder ähnlich lautende Studiengänge an verschiedenen Hochschulen unterschiedliche Abschlüsse vergeben. Ob ein Absolvent, der den Studiengang Bauingenieurwesen mit dem akademischen Grad „Bachelor of Science“ abgeschlossen hat, die gleichen Fähigkeiten aufweist, wie ein Absolvent einer anderen Hochschule, der für den Abschluss des Studiengangs den akademischen Grad „Bachelor of Engineering“ verliehen bekommt, ist für Arbeitgeber oft nur schwer einzuschätzen. Bei manchen Studiengängen einiger Hochschulen folgt gar auf einen Bachelor of Engineering ein Master of Science.
Auch sind Verlauf und Module eines Studiengangs nicht standardisiert, folglich differieren die Ausbildungsinhalte und damit die Kompetenzen der Absolventen. Dieser Artikel soll die verschiedenen Studiengänge darstellen und die Unterschiede aufzeigen.
Bachelor oder Master? Uni oder FH?
Seit der Bologna-Reform 1999 werden die Studiengänge meist als grundständiger Bachelorstudiengang und darauf aufbauend als Masterstudiengang angeboten. Während Universitäten durchgehend Bachelor- und Masterstudiengänge anbieten, findet sich an vielen Fachhochschulen nur der Bachelorstudiengang. Einige Fachhochschulen bieten darauf aufbauend allerdings auch eigene Masterstudiengänge an. Die Regelstudienzeit des Bachelorstudiums beträgt je nach Hochschule in aller Regel sechs oder sieben Semester, die des Masterstudiengänge drei oder vier Semester. Dabei beträgt die gesamte Regelstudienzeit eines Bachelor- und aufbauenden Masterstudiengangs jeweils 10 Semester (also entweder 6+4 oder 7+3). Während es an Universitäten sowohl das 6+4 als auch das 7+3 System gibt, bieten Fachhochschulen meist nur das 7+3 System an.
Studierende von Universitäten weisen aufgrund der stärker wissenschaftlich und naturwissenschaftlich ausgerichteten Studieninhalte am Ende ihres Studiums ein fundiertes theoretisches Wissen auf. Ein Universitätsstudium dient dabei auch zur Vermittlung von Methoden und Arbeitsweisen. Den Studierenden werden wissenschaftliches und strukturiertes Arbeiten vermittelt, um selbstständiges und lösungsorientiertes Arbeiten zu fördern. Dadurch sind sie zukünftig in der Lage, eigenständig Lösungsansätze bei unbekannten Frage- bzw. Problemstellungen zu erarbeiten. Fachhochschulen hingegen fokussieren sich stärker auf die rein praktischen Aspekte der Bauausführung. Hier besteht das Ziel darin, im Rahmen von Praxissemestern das gelernte Wissen umzusetzen, um somit die Verknüpfung zwischen dem theoretisch erworbenem Wissen und der praktischen Ausführung zu stärken.
Aufgrund des überwiegend stärker naturwissenschaftlich ausgerichteten Curriculums an Universitäten sind auch die Bezeichnungen der Abschlüsse zwischen Universitäten und Fachhochschulen unterschiedlich. Universitäten vergeben in der Regel die beiden Abschlüsse „Bachelor of Science“ und „Master of Science“. Fachhochschulen vergeben meist, aber nicht ausschließlich, die Abschlüsse „Bachelor of Engineering“ und „Master of Engineering“.
Es gibt also eine Vielzahl von Studiengängen, die für eine Tätigkeit im Bauwesen ausbilden. Dabei stehen die beiden Fachbereiche Ingenieur-/Bauingenieurwissenschaften und Architektur im Mittelpunkt, allerdings bieten auch die Fachbereiche Wirtschaftsingenieurwesen und Lehramt Studiengänge mit Fokus auf das Bauwesen an.
1 Studienbereich Bauingenieurwesen
In diesem Studienbereichen werden eine ganze Reihe unterschiedlicher Studiengänge angeboten. Bild 2 bietet einen Überblick über die einzelnen Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunktausrichtungen, der jedoch nicht vollständig ist, sondern nur die grundsätzliche und wesentliche Vielfalt des Studienbereichs Bauingenieurwesen aufzeigen soll. So gibt es allein für das Fach Bauingenieurwesen mehr als 300 Studiengänge in Deutschland, die teils unterschiedlich bezeichnet sind.

Bild 2: Studiengänge Bauingenieurwesen an Universitäten und Fachhochschulen (UnternehmerBrief Bauwirtschaft)
Universitäten und Fachhochschulen bieten häufig den klassischen Studiengang Bauingenieurwesen an. Grundsätzlich vermittelt der Bauingenieurstudiengang die gesamte Bandbreite des Faches. Allerdings haben Studierende traditionell die Wahl zwischen verschiedenen Vertiefungsrichtungen oder sogenannten Wahlpflichtfächern und Wahlfächern, mit denen schon im Bachelorstudium eigene Akzente gesetzt werden können. Die Arbeit von Universitäten fokussiert sich in der Regel auf Forschung und wissenschaftliches Arbeiten, dementsprechend ist das Studium an einer Universität stärker auf naturwissenschaftliche Fächer ausgerichtet. Die Lehre der ersten Semester des Bachelorstudiums Bauingenieurwesen besteht daher an Universitäten primär aus Grundlagenmodulen der Bereiche Mathematik, Mechanik, Statik, Physik oder auch Werkstoffwissenschaften. Mit fortschreitenden Studienverlauf werden vermehrt Module aus den Bereichen Baumanagement, Verkehr und Umwelt und konstruktiver Ingenieurbau gelehrt, die dann in den letzten Semestern häufig die Vertiefungsrichtungen darstellen.
Neben dem Studiengang Bauingenieurwesen haben sich eine Vielzahl weiterer spezialisierter Studiengänge bereits im Bachelorbereich herausgebildet. Dies ermöglicht Studierenden schon sehr früh, sich entsprechend den eigenen Wünschen auszubilden. Diese reichen von IT lastigen Studiengängen wie Computational Mechanics bis zu auf einzelne Anwendungsbereiche spezialisierte Studiengänge wie Bahningenieurwesen oder Bauen im Bestand.
FH: Noch mehr Vielfalt
Die deutschen Fachhochschulen bieten im Studienbereich Bauingenieurwesen dabei im Gegensatz zu den Universitäten bereits im Bachelorstudium noch größere Vielfalt an Studiengängen an. Abweichend zu den Universitäten werden häufiger die Abschlüsse Bachelor/Master of Engineering vergeben, die auf einen sehr praktisch fokussierten Studienverlauf schließen lassen. Dies ist häufig auch an fest in den Studienverlauf integrierten Praxisphasen/-semestern zu erkennen.
Viele spezielle Studiengänge mit Themenschwerpunkt Bau werden angeboten, die auf sehr ausgewählte Einzelbereiche fokussieren. Diese Studiengänge tragen Bezeichnungen wie „Holzingenieurwesen“, „Innenausbau“ oder „Infrastrukturingenieurwesen“. In den ersten Semestern bestehen oft Schnittmengen mit dem klassischen Studiengang Bauingenieurwesen, da auch diese Studiengänge mit Grundlagenmodulen beginnen. Im weiteren Studienverlauf werden Spezialisierungen ausgebildet. So verzichtet etwa das Studium Holzingenieurwesen verständlicherweise auf die Lehre von Inhalten zum Thema Verkehr und Wasserbau, wohingegen das Studium Infrastrukturingenieurwesen gerade diese Schwerpunkte fokussiert, im Gegenzug aber konstruktive Inhalte nur gekürzt gelehrt werden.
Besonders stark differenziert haben sich die Masterstudiengänge. Dies ermöglicht den Studierenden unterschiedliche Fachschwerpunkte zu setzen, gerade auch auf Basis eines grundständigen klassischen Bachelor Bauingenieurstudiums. Themenrichtungen innerhalb des Bauingenieurwesen können z. B. konstruktiver Ingenieurbau, Siedlungswasserwirtschaft oder Baumanagement sein.
2 Studienbereich Architektur
Der zweite klassische Studienbereich im Bereich Bauwesen ist der Studienbereich Architektur. Dieser legt im Vergleich zum Bauingenieurstudium einen verstärkten Fokus auf kreatives Planen und Entwickeln, soziale und kulturhistorische Grundlagen sowie das projektbezogene Arbeiten. Gleichzeitig werden auch Grundlagen des konstruktiven Ingenieurbau und des Städtebaus sowie rechtliche Aspekte gelehrt, es bestehen also Schnittmengen mit dem Studienfach Bauingenieurwesen. Dies wird auch durch die häufig geforderten Baustellenpraktika deutlich, durch die ein direkter Praxisbezug hergestellt wird. Auf die Lehre der im Bauingenieurwesen grundlegenden Module Mathematik und Mechanik wird hingegen verzichtet, da das Architekturstudium für eine gestalterische und entwerfende, planende Ausbildung steht. In das Curriculum vieler Architekturstudiengänge sind zudem verschiedene Projektarbeiten, bei denen eigenständig Entwürfe entwickelt werden, fest integriert.
Im Bachelorstudium wird sowohl von Universitäten als auch von Fachhochschulen vor allem das grundlegende Fach Architektur angeboten. Einige Universitäten bieten außerdem die Studiengänge „Architektur und Stadtplanung“ bzw. „Architektur und Städtebau“ an, welche die Themen Stadt und Landschaft verstärkt fokussieren, aber ebenfalls eine Ausbildung zum Architekten anstreben. An einzelnen Fachhochschulen werden außerdem die Fächer Baukulturerbe und Innenarchitektur gelehrt. Ersteres legt den Fokus auf den Erhalt historischer Bauwerke, wohingegen Zweiteres die Gestaltung von Innenräumen thematisiert. Die abschließende Bachelorarbeit umfasst häufig neben textlichen Ausarbeitungen einen Entwurf, es wird der Abschluss Bachelor of Science oder Bachelor of Arts verliehen.
Master mit Schwerpunkt bei den Unis
Die Vielfalt der Masterstudiengänge des Bereichs Architektur ist bei Universitäten und Fachhochschulen größer als im Bereich der Bachelorstudiengänge. Neben der Fortführung von bereits im Bachelor angebotenen Studiengängen wie Architektur, Innenarchitektur und Baukulturerbe wird eine Vielzahl von vertiefenden Studiengängen mit diversen Schwerpunkten angeboten. Dabei werden unter anderem die Themenbereiche Gebäudetechnik, Bauen im Bestand und Projektentwicklung in den Fokus gerückt. Diese Studiengänge bauen in der Regel auf dem regulären Bachelorstudiengang Architektur auf und sollen die Studierenden gezielt auf ihre spätere Tätigkeit vorbereiten. Bild 3 gibt einen Überblick über die angebotenen Studiengänge.
Absolventen des Studienganges Architektur und seiner Vertiefungen weisen folglich eine hohe planerische und gestalterische Kompetenz auf und sind im projektbasierten Arbeiten geübt. Ihr Hintergrundwissen ist breiter als das der Bauingenieure, allerdings fehlt den Architekten das Grundlagenwissen in den Bereichen Mechanik und Mathematik. Zudem spielen die Vertiefungsrichtungen Verkehrswesen, Wasserbau und Materialwissenschaften im Architekturstudium keine Rolle.
3 Studienbereich Wirtschaftsingenieurwesen
Einige Hochschulen bieten Studiengänge des Wirtschaftsingenieurwesens mit Fokussierung auf die Anforderungen und Problemstellungen des Bauwesens an. Das Curriculum des Studiengangs setzt sich aus Inhalten des Bauingenieurwesens und der Betriebswirtschaftslehre zusammen, im Gegensatz zum klassischen Studium eines Wirtschaftsingenieurs wird auf die Lehre von Modulen der Elektrotechnik und des Maschinenbaus zugunsten von Inhalten des Bauingenieurwesens weitgehend verzichtet.
Das Bachelorstudium beginnt häufig mit einem Grundstudium, in dem ingenieurstechnische (Mathematik, Technische Mechanik, Baukonstruktion) und wirtschaftliche Grundlagen (Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Buchführung) gelehrt werden. Es folgen vertiefende Inhalte zu beiden Themenrichtungen, wobei bautechnisch der Fokus auf den konstruktiven Ingenieurbau und das Baumanagement gelegt wird. Einige Hochschulen bieten mit fortschreitendem Bachelorstudium Vertiefungsrichtungen, die mit denen des Studiums eines Bauingenieurs vergleichbar sind, an. Als Beispiel seien hier Konstruktiver Ingenieurbau, Baubetrieb oder Verkehrswesen zu nennen. Außerdem sind teils Praxisphasen fest in das Curriculum integriert.
Ein Masterstudium Wirtschaftsingenieurwesen Bau zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Wahlpflichtmodulen, vor allem aus dem bautechnischen Bereich, aus, wodurch eine weitere Spezialisierung möglich wird.
Das Studium Wirtschaftsingenieurwesen Bau verknüpft Inhalte der Studiengänge Bauingenieurwesen und Betriebswirtschaftslehre. Die Absolventen weisen somit fundiertes Wissen in beiden Gebieten auf und können Aufgaben primär im Management, die fachübergreifende Kompetenzen erfordern, übernehmen. Im Gegensatz zu Absolventen des Bauingenieurwesens ist das Wissen des Wirtschaftsingenieurs breiter und umfasst wesentliche Bereiche der Betriebswirtschaftslehre, ist dafür im technischen Bereich aber nicht so stark ausgeprägt.
4 Studienbereich Lehramt Bautechnik
Die Studiengänge im Studienbereich Lehramt Bautechnik dienen primär zur Ausbildung von Lehrpersonal für berufliche Schulen und anderer Aus- und Weiterbildungsinstitute. Zum Eintritt in den Schuldienst ist dabei die Absolvierung eines Bachelor- und Masterstudiums mit abschließendem Staatsexamen und Referendariat erforderlich. Folglich werden an Universitäten und Fachhochschulen sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge angeboten.
Zur Vorbereitung auf die beruflichen Aufgabenfelder wird bautechnisches Fachwissen im Rahmen von Fächern des Bauingenieurwesens vermittelt, hierbei liegt der Fokus vor allem auf dem konstruktiven Ingenieurbau. Außerdem erfolgt eine didaktische Ausbildung durch die Lehre von Inhalten der Bildungswissenschaften. Das sechssemestrige Bachelorstudium wird mit einem Bachelor of Science oder Bachelor of Education, das viersemestrige Masterstudium mit einem Master of Education abgeschlossen.
Die Absolventen des Studiengangs Lehramt Bautechnik sind somit Spezialisten, die konkret auf eine lehrende Tätigkeit vorbereitet werden, und daher trotz inhaltlicher Überschneidungen nicht mit Absolventen des Bauingenieurwesens gleichzusetzen.
5 Sonstige Studienbereiche
Da das Bauwesen ein sehr interdisziplinäres Tätigkeitfeld ist, gibt es neben den oben genannten Studienbereichen auch noch weitere Bereiche, die für eine Tätigkeit im Bauwesen ausbilden.
Dazu gehören etwa die Ausbildung zum Vermessungsingenieur bzw. die Studiengänge Geodäsie/Vermessungswesen. Diese Ausbildungen umfassen den gesamten Bereich der Geodäsie und damit auch viele Tätigkeiten außerhalb des Bauwesens, aber eben auch im Bauwesen sind Vermessungsingenieure und Geodäten tätig. Als weiterer Bereich ist etwa die Geologie zu nennen, so sind Geologen als Bodengutachter tätig. Auch der Bereich der Betriebswirtschaft ist relevant, da viele Kaufleute im Bauwesen tätig sind.
Zusammenfassung und Ausblick
Das Studienangebot, das auf eine Tätigkeit im Bauwesen ausgerichtet ist, ist sehr vielfältig und breit. Darin dokumentiert sich die Vielfalt des Bauwesens und der erforderlichen Kompetenzen. Manchmal fällt es dabei schwer, den Überblick über die verschiedenen Studiengänge zu behalten. Der Vorteil bei dieser Vielfalt ist auf der anderen Seite, dass viele spezifische Ausbildungsmöglichkeiten bestehen, die auf ganz spezifische Bedarfe ausbilden. Wichtig ist, die Unterschiede zu kennen, um die richtige Qualifikation von Bewerbern erkennen und einschätzen zu können.
Literatur
[1] Hochschulkompass- ein Angebot der Hochschulrektorenkonferenz
Zu den Autoren
Prof. Dr.-Ing. Alexander Malkwitz ist Leiter des Instituts für Baubetrieb und Baumanagement an der Universität Duisburg Essen sowie Berater für Industrieunternehmen. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Optimierung von Projektmanagementprozessen für Unternehmen weltweit und von projektorientierten Geschäften, insbesondere die Erarbeitung von Wachstumsstrategien und die Betreuung von Merger und Akquisitionsprozessen.
Ada Berisha ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Baubetrieb und Baumanagement an der Universität Duisburg-Essen. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind unter anderem die Lehrkoordination und Betreuung von Studierenden sowie die Betreuung der Fachmodule Immobilienmanagement und Projektmanagement.