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Vermischtes

Tragwerksplanende unterstützen Initiative Phase Nachhaltigkeit

In der Initiative Phase Nachhaltigkeit engagieren sich mehr als 250 Planungsbüros, um die Planungspraxis hin zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu transformieren. Neu dabei ist jetzt auch die Tragwerksplanung. Ende Mai haben sich in Stuttgart namhafter Ingenieurbüros als Erstunterzeichner zur Initiative bekannt.

Erstunterzeichnung der Deklaration Tragwerksplanung der Initiative Phase Nachhaltigkeit: Dr. Christine Lemaitre, DGNB; Christoph Schild, BDB; Jana Nowak und Prof. Thorsten Helbig, knippershelbig; Kai Zweigart, wh-p; Dr. Bernhard Hauke, nbau; Prof. Stephan Engelsmann, Engelsmann Peters; Dr. Halim Khbeis, IngenieurGruppe Bauen; Sven Plieninger, schlaich bergermann partner; Hinrich Münzner, BuP. Boll Beraten und Planen, Roland Bechmann und Alexandra Mrzigod, Werner Sobek AG; Till Walter, IngenieurGruppe Bauen. Auf dem Monitor: Prof. Martin Speth, Drewes + Speth; Torsten Wilde-Schröter, WSK Ingenieure; Alexander Hewener, Krebs+Kiefer.

Erstunterzeichnung der Deklaration Tragwerksplanung der Initiative Phase Nachhaltigkeit: Dr. Christine Lemaitre, DGNB; Christoph Schild, BDB; Jana Nowak und Prof. Thorsten Helbig, knippershelbig; Kai Zweigart, wh-p; Dr. Bernhard Hauke, nbau; Prof. Stephan Engelsmann, Engelsmann Peters; Dr. Halim Khbeis, IngenieurGruppe Bauen; Sven Plieninger, schlaich bergermann partner; Hinrich Münzner, BuP. Boll Beraten und Planen, Roland Bechmann und Alexandra Mrzigod, Werner Sobek AG; Till Walter, IngenieurGruppe Bauen. Auf dem Monitor: Prof. Martin Speth, Drewes + Speth; Torsten Wilde-Schröter, WSK Ingenieure; Alexander Hewener, Krebs+Kiefer. (Foto: DGNB)

Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführende Vorständin der DGNB freut das Engagement: „Nach nicht mal drei Jahren ist es toll zu sehen, dass für viele Büros die Phase Nachhaltigkeit das Thema auf eine neue Ebene gehoben hat und zur wesentlichen Leitlinie ihrer Nachhaltigkeitsstrategie geworden ist.“ Auch Dr. Bernhard Hauke, Chefredakteur der neuen Fachzeitschrift nbau. Nachhaltig Bauen hob Engagement und Bedeutung hervor: „Die Initiative der Ingenieurinnen und Ingenieure, ausgehend vom Stuttgarter Nachhaltigkeitsstammtisch, reflektiert eine große Verantwortung, weil das Tragwerk wegen der Quantität und der Möglichkeiten der Konstruktion einer der größten Hebel für nachhaltige Veränderungen für den Klimaschutz beim Bauen ist.“

Deklaration Nachhaltigkeit als Grundlage für Bauherrengespräche
Eine zentrale Idee der Initiative ist es, dass sich die teilnehmenden Büros dazu verpflichten, in ihren Bauherrengesprächen die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen zu forcieren. Hierbei werden sie durch die Deklaration Nachhaltigkeit unterstützt. Das Dokument hilft dabei, Nachhaltigkeitsthemen frühzeitig im Projekt mit den Bauherren zu diskutieren und darauf aufbauend im Sinne einer ganzheitlichen Planung eine gemeinsam angestrebte Zielsetzung zu definieren. Die Deklaration dient als Anregung und kann bei der Ausformulierung des Planervertrags mit einfließen. Bislang war die Deklaration Nachhaltigkeit für Architektur und Innenarchitektur verfügbar. Zum Jahrestreffen der Initiative Ende Mai in Stuttgart wurden die neuen Varianten Landschaftsarchitektur und Tragwerksplanung vorgestellt.
1.    Für die Tragwerksplanung adressiert die Deklaration im Themenfeld Suffizienz Aspekte wie einen möglichst geringen Flächenverbrauch oder die Planung möglichst widerstands- und entwicklungsfähiger Bauwerke. Auch das Planen jenseits der Gesetze und Normen zur Antizipation von Zukunft wird motiviert. Zudem sollten flexible Möglichkeiten zur Nachnutzung mitgedacht werden.
2.    Im Themenbereich Klimaschutz und Klimaanpassung steht die Vermeidung von CO2-Emissionen über den Lebenszyklus ebenso im Fokus wie die Umsetzung einer CO2-neutralen Energieerzeugung am Bauwerk. Hinzu kommt das Vorsehen von CO2-Senken sowie das Bauen mit regional verfügbaren Materialien.
3.    Unter Umwelt werden die Förderung und Sicherstellung von Biodiversität, der bewusste Umgang mit der Ressource Wasser sowie das Mikro- und Makroklima angesprochen.
4.    Motivieren will die Deklaration Nachhaltigkeit auch zu einer zirkulären Wertschöpfung: über die Wieder- und Weiterverwendung von Ressourcen, den Einsatz schadstofffreier Materialien, eine resiliente Bauweise sowie das Vorausdenken eines nachhaltigen Betriebs.
5.    Im Themenfeld Fokus Mensch will die Deklaration dazu anregen, Beteiligungsprozesse vorzusehen, Akzeptanz unter den betroffenen Personengruppen zu fördern, Abläufe und Entscheidungsprozesse offenzulegen und bei der Planung die vorhandene Infrastruktur zu berücksichtigen.
6.    Hinzu kommt das Themenfeld Baukultur, bei dem es unter anderem um die Schaffung von zeitlosen, zukunftsfähigen Bauwerken mit einer hohen gestalterischen Qualität geht. Auch zum Bauen im Bestand wird motiviert – über die Vermeidung von Abriss und die Beachtung des Kontextes, in dem gebaut wird.

Erstunterzeichnung von Tragwerksplanungsbüros

Das Jahrestreffen in Stuttgart nutzten zahlreiche Ingenieurbüros, um der Initiative offiziell beizutreten. Als Erstunterzeichnende unterstützen sie die „Phase Nachhaltigkeit“ Tragwerksplanung von Beginn an. Mit dabei sind:
•    BuP. Boll Beraten und Planen
•    Drewes + Speth Beratende Ingenieure
•    Engelsmann Peters
•    IngenieurGruppe Bauen
•    knippershelbig
•    Krebs+Kiefer Ingenieure
•    schlaich bergermann partner
•    Werner Sobek AG
•    wh-p
•    WSK Ingenieure Berlin
„Als Bauingenieurin freue ich mich besonders über das große Interesse aus dem Bereich der Tragwerksplaner an der Initiative“, freut sich Christine Lemaitre. „Es ist ein wunderbares Zeichen dafür, dass sich Planende aller Art beim Thema Nachhaltigkeit zusammenschließen wollen, um wirklich etwas zu erreichen.“ Im zweiten Halbjahr 2022 werden im Rahmen der Initiative eine Reihe weiterer Neuentwicklungen vorgestellt. So erarbeiten die teilnehmenden Büros derzeit unter anderem sogenannte Mehrwerttabellen. Diese sollen als Grundlage für Bauproduktehersteller dienen, um Planenden genau die Informationen zur Verfügung zu stellen, die diese für die Planung von nachhaltigen Projekten tatsächlich benötigen. „Wir brauchen kein Marketing und Schmuckwerk, sondern transparent die richtigen Fakten zu den ganzheitlichen Aspekten der Nachhaltigkeit – so können Hersteller einen wirklichen Beitrag leisten“, so Lemaitre.

Die Initiative Phase Nachhaltigkeit

Alle Informationen zur Initiative Phase Nachhaltigkeit gibt es unter www.phase-nachhaltigkeit.jetzt. Für interessierte Büros gibt es hier die Möglichkeit, sich als Unterzeichner der Initiative zu registrieren. Die Teilnahme ist kostenlos. Unterzeichner verpflichten sich lediglich dazu, die Deklaration Nachhaltigkeit im Gespräch mit Bauherren zu nutzen. Gleichzeitig erhalten sie exklusiv Zugang zu Veranstaltungen sowie zum internen Bereich der Phase Nachhaltigkeit.
Die Initiative Phase Nachhaltigkeit wurde 2019 gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und der Bundesarchitektenkammer ins Leben gerufen. Sie wird unterstützt vom bund deutscher innenarchitekten bdia, dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) sowie ganz neu vom Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB).

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