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Zum 200. Geburtstag von Karl Culmann

Karl Culmann

Karl Culmann (Bibliothek der ETH Zürich)

Karl Culmann erblickte am 10.7.1821 im bayerischen Bergzabern das Licht der Welt. Nach dem Besuch des Collège in Wissembourg 1835/36 Aufenthalt in Metz, wo sein Onkel Friedrich Jakob Culmann (1787-1849) als Professor an der Artillerie-Schule in Metz wirkte; dieser erweckte in ihm das Interesse an einer Ingenieurlaufbahn. Von 1838 bis 1841 Studium am Polytechnikum in Karlsruhe; anschließend bis 1855 im Staatsbaudienst bei der bayerischen Eisenbahn tätig. Mit Unterstützung seines Vorgesetzten Friedrich August von Pauli (1802-1883) bereiste Culmann von 1849 bis 1851 England, Irland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika; darüber veröffentlichte er zwei Reiseberichte, welche die Fachwerktheorie enthalten.

Nach seiner Dienstzeit im bayerischen Eisenbahnbau wirkte Culmann bis zu seinem Tod als ordentlicher Professor für Ingenieurwissenschaften an der ETH Zürich; dort hielt er seit 1860 Vorlesungen über graphische Statik. 1880 promovierte ihn die Universität Zürich zum Dr. phil.

Culmann begründete die grafische Statik und trug wesentlich zur Etablierungsphase der Baustatik bei. Obwohl sein Programm der Grundlegung der grafischen Statik durch die Projektive Geometrie letztlich scheiterte ist er mit Otto Mohr (1835-1918) der größte deutschsprachige Baustatiker des 19. Jahrhunderts.

 

Wesentliche Beiträge zur Baustatik:

Der Bau der hölzernen Brücken in den Vereinigten Staaten von Nordamerika (1851)

Der Bau der eisernen Brücken in England und Amerika (1852)

Ueber die Gleichgewichtsbedingungen von Erdmassen (1856)

Die graphische Statik (1864 u. 1866)

Vorlesungen über Ingenieurkunde. I. Abtheilung: Erdbau (1872)

Die Graphische Statik (1875)

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Zum Weiterlesen:

Lehmann, Christine; Maurer, Bertram: Karl Culmann und die graphische Statik. Zeichnen, die Sprache des Ingenieurs. Berlin: Ernst & Sohn 2006.

Kurrer, Karl-Eugen: The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium. Berlin: Ernst & Sohn 2018.

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Datum 20. Juli 2021
Autor Dr.-Ing, Dr.-Ing. E.h. Karl-Eugen Kurrer
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